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Es tropfte augenblicklich aus sämtlichen Poren. "Wo kommt der Regen her?!", dachte ich noch, als ich aus dem Flugzeug trat und kein Wölkchen am malaysischen Himmel zu sehen war. In Rinnsalen lief mir der Schweiß übers Gesicht während wir zum Eingang liefen. Vielleicht jedoch nicht nur wegen der 40° und einem Wassergehalt in der Luft, dass man nie wieder duschen bräuchte - sondern auch, weil ich mir zur Passkontrolle noch keine Gedanken gemacht hatte. Brauche ich als Praktikantin nicht doch ein Visum? Was soll ich denn sagen, wenn.../
"Are you alone?" werden meine Sorgen unterbrochen. Durch mein verschmiertes Augen-Makeup erkenne ich mühsam einen jungen Mann, der mich freundlich angrinst und mir keine Zeit zum antworten lässt. "I'm Andrew from Australia, hi. Just coming from a 3-month-trip in Europe. What are you doing here?"
Nach 13 Stunden Flug und der plötzlichen Hitze erkläre ich mich meinem ersten Kontakt in Malaysia ziemlich unbeholfen und registriere während unseres Smalltalks kaum die grimmig dreinschauenden Kontrolleure. Zum Glück keine Probleme - wir sind durch. Erleichtert stehen der Australier und ich mitten irgendwo im Nirgendwo. Ein Taxi muss her. Wir ordern jeder eines an den Schaltern, bezahlen mit den frisch eingetauschten Ringit und werden von der drängenden Masse nach draußen befördert. Es herrscht ein wildes Durcheinander. Lachende Menschen, fremde Gerüche, seltsam klingende Rufe, und über allem diese drückende Hitze! Andrew und ich werden in eine Ecke geschubst - die, Gott sei Dank, endlich! - eine Verschnaufpause zulässt. Mein bis dahin erfolgreich verdrängter Nikotinentzug macht sich so energisch bemerkbar wie die Taxifahrer, die um uns buhlen. Wir unterhalten uns wenig beeindruckt und rauchend noch ein Weilchen über unsere Pläne. Ich beschließe, dass Andrew ein interessanter Mensch ist und lasse mich auf ein Wiedersehen ein, kurz bevor ich ins Taxi steige.